Erd[auf]bruch
Wie eine Schildkröte
nach unendlicher Zeit des Schlafes
erhebt sich Gaia aus der Starre,
bricht bebend den Panzer aus Eis.
Den Rücken zur Sonne gedreht,
strömen frische Lebensgeister
durch totgeglaubte kalte Krumen,
ein Schwirren neuer Energien.
In kahlen Bäumen zelebrieren
hungrige gefiederte Winterlinge
zwitschernd ihren Triumph
über die schier endlose Dunkelzeit.
Erfrorenscheinende Samenkörner
schieben mühsam ihre Finger
lebensuchend durch tauende Fesseln,
wieder einmal beginnt alles von vorn.
© Wolfsskin am 09.03.2006 um 05:32 Uhr
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