Störung
Gedanken fliegen
immer wieder.
Nicht steuerbar.
Kreisen.
Ziehen ihre Bahn, nehmen mich mit,
ob ich will oder nicht.
Streifen Gefühle und malen Bilder.
Bilder, früher, ohne Bedeutung;
heute, Albumblätter unseres Neuen Lebens.
Garderobenhaken,
Streichhölzer,
zitronenduftende Kerzen,
zwei Türen die aneinander schlagen.
Bilder auch, fein, tief, warm,
Spott jeder Beschreibung.
Gedanken fliegen, vorbei?
Fallschirmgleich landen sie
Bild für Bild,
meine Gedanken an Dich.
Fand ich in Dir, mein Herz,
das mir zuhörte, dem ich alles sagen konnte.
Wie ich mich fühlte, was ich auch tat,
mein Vertrauen, das stets bei mir war.
Vieles ist geschehen,
vieles hat sich geändert;
doch ich habe Dich bei mir,
werde Dich nicht los,
will es auch schon längst nicht mehr,
du bist bei mir
-bist in mir.
Schnitten wir nicht beide unsere Zukunft ab?
Ich -dann Du -dann:
aus...?
Wir stärkten uns,
wir stützten uns, wenn wir uns nicht sahen.
Wir schwiegen, wenn wir zusammen waren,
wenn wir uns spürten,
dann glühte unsre Körperwärme, wir flossen dahin
- fort.
Du, mein Vertrauen,
meine Stütze, mein Neues Leben -
Du, meine Frau,
die so sehr empfangen konnte mit allen Sinnen,
die sich dabei aufzulösen schien,
bis alle Kraft entschwunden.
die mir so viel gegeben hat
- entschuldige die Störung: Du fehlst mir.
Ich wollte mit dem Kopf durch die Wand,
ich stellte mir alles so geradlinig vor,
kam es, wie es kommen mußte?
Was hätten wir anders machen sollen?
Alles war so neu.
Sind wir jetzt klüger?
Was machen wir mit unserer Klugheit?
Und was mit unseren Gefühlen?
In Deinem Leben
möchte ich nicht mehr stören, - nur:
ständig fliegen meine Gefühle, nicht steuerbar.
Kreisen.
Ziehen ihre Bahn,
nehmen mich mit und malen Bilder,
Bilder von Dir -
und uns.
©KS 2004
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