Für Nadja (1)
Ich schloss meine Augen
und sah sie vor mir.
Traurig war sie und alleine.
Sie kam in meine Arme
und ich liess sie weinen.
Lange hielt ich sie fest,
spürte ihre Trauer,
ihren Schmerz.
Schon oft hatte ich sie so getröstet
Doch diesmal war alles anders.
Gross war sie und sehr schlank.
Stolz und voller Demut.
Ihr geneigtes Antlitz war aufgerichtet.
Hingabe stand ihr noch immer
im Gesicht geschrieben.
Ein letztes Mal hielt ich ihre Hand.
Sehr fest - sehr lange.
Sie hatte aufgehört zu weinen.
Eine ungewöhnliche Ruhe ging von ihr aus.
Und plötzlich spürte ich
ihre Hand nicht mehr,
wollte nach ihr fassen,
doch sie war längst gegangen.
Nadja
Sie ging in jener Nacht,
als der Mond am Himmel
ihr die letzte Hoffnung nahm.
ich konnte sie nicht aufhalten,
musste sie ihren Weg gehen lassen.
Nur sie allein weiß...warum.
Alles was wir lieben,
bleibt unersetzlich.
©Nadja im Dezember 2002
|  |