Lautlose Gedankenfetzen haben sich
unbemerkt in meinen Traum geschlichen.
Aber es nahm langsam Form an.
Mal waren es Hundertmillionen
angriffslustiger schwarzer Waldameisen,
die mit Steppschuhen durch meine Seele tanzten.
Mal war es das Einhorn.
Es legte vertrauensvoll
seinen Kopf in meinen Schoss.
Und doch, es schien alles einen Sinn zu haben.
Wer bin ich?
Wie sollte meine Antwort darauf sein,
wenn mich jemand fragt?
Der liebste Freund von schwarzen Waldameisen
mit Steppschuhen und Einhörnern?
Tobt ein Krieg hinter meinen Träumen?
Sind die Ruinen meiner Kindheit
mein einziger Halt?
Irgendwo da draußen war ich Kind und albern.
Ich weiß noch, wie es aussah, das Licht.
Keine Spur die ich zurücklesen könnte.
Kein Bild, kein Brief.
Nur hunderttausend blutiger Erinnerungen.
Nur das vergessene Gesicht meiner Mutter
und das mörderische Grinsen
meines ach so geliebten Vaters.
Immer, wenn der Wind sich dreht,
schließe ich alle Fenster.
Oh ja, in mir tobt ein Krieg.
Kein Licht, keine Wärme, kein Nichts.
Ich bin Liebe.
Mehr als ein Schatten davon.
Dies ist der einzige Grund,
warum ich so traurig bin.
Es gibt keine Uhr und kein Morgen.
...wenn Dein Blick plötzlich Meinen hält,
reicht das schon zum Leben.
©
Pegasus am 19.10.2002 um 00:13 Uhr
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