Regenschwemme
An einem schwül-heißen Frühlingstag
stehe ich einfach nur da.
Nach endlos eisigen Wintertagen
recke ich mit geschlossenen Augen
mein ermüdetes Gesicht der Sonne entgegen.
Jeden Sonnenstrahl nehme ich auf
und dankbar tanke ich
Wärme und Licht für meine Seele -
bis der erste Tropfen fällt.
Nehme die Tränen des Himmels auf,
schwemmen sie doch meine Trauer fort.
Leblos klebt mein nasses Haar
an meinen hageren Wangen.
Klatschnass muss ich erkennen,
dass der Regen lediglich den
zarten Mantel des Vergessens fortspült.
Zurück bleiben immer noch Wunden.
©Wolfsskin am 24.03.2005
|