Die letzten Sonnenstrahlen verlassen den Raum.
Aus den Fensterecken fallen blaue Schatten
in meine kleine Welt.
Und ich bin wieder allein
in der Dunkelheit meiner Einsamkeit.
Allein, so allein,
in der Stille der Nacht.
Die Gedanken des Tages
sind mit ihm gestorben.
Alles ist unwichtig.
Ich überlebe. Ich habe überlebt.
Das ist alles, was ich tue. Überleben.
Seit jenem Tag, als wir uns verloren,
zähle ich die Zeit.
Jeder Augenblick ohne sie,
dauert wie die Ewigkeit.
Und noch während meine Sehnsucht,
das Zimmer auf die Reise zu ihr verlässt,
verliert sich mein Sein im Schlaf und
ich habe wieder diesen Traum.
Sie steht allein im weißen Sand
eines fernen Strandes.
Das Meer um sie herum
ist aufbrausend und wild.
Eine stumme Traurigkeit
blickt aus ihren wunderschönen Augen.
Blickt über das weite Meer,
bis an den Horizont meiner Seele.
Ich möchte sie berühren,
doch meine Hände sind nicht hier.
Ich möchte ihr sagen,
wie sehr ich sie liebe,
doch mein Mund ist nicht hier.
Nur meine stummen Augen schauen
sie aus einer fremden Welt an.
Unsichtbar und unbemerkt von ihr.
Etwas zieht mich von ihr weg.
Der Himmel verdunkelt sich.
Ich stehe auf einem Plateau,
umgeben von einem unübersehbaren Labyrinth.
Bevölkert von grässlichen Wesen,
deren furchteinflößendes Grollen
die Dunkelheit zerreißt.
Liebe ist stärker als Angst.
Ich steige hinab ins Labyrinth.
Verfolgt von den Dämonen
aus den dunkelsten Abgründen meiner Seele,
suche ich den Weg nach Draußen,
den Weg ins warme Licht ihrer Liebe.
Doch immer neue Mauern erwachsen
aus meiner Angst vor mir empor.
Eingekreist von den glutäugigen Dämonen
meiner Hoffnungslosigkeit,
erliege ich der Übermacht und sterbe.
Ich erwache in der Welt,
der ich entschlafen bin.
Erwache gefangen
in einem noch größeren Labyrinth.
Im Labyrinth der Liebe.
©Pegasus am 05.09.2002 um 19:19 Uhr
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